Es gibt unzählige Tools, GPTs und AI-Shortcuts – aber der größte Hebel liegt oft dort, wo kaum jemand hinschaut: bei deinem Prompt.
Denn ob du einen klaren Action-Plan bekommst oder nur eine generische Antwort – das entscheidet sich nicht im Modell, sondern in deinem Input.
Egal ob du Content erstellen willst, einen Workshop vorbereitest oder Prozesse optimierst – je besser dein Prompt, desto besser das Ergebnis. Und zwar dramatisch besser.
In dieser Ausgabe bekommst du:
- Ein strukturiertes Prompt-Framework für durchdachte Aufgabenstellungen
- 10 einfache Prompt-Regeln für deinen AI-Alltag
- Ein Praxisbeispiel, das du direkt nachbauen kannst
So wirst du in Zukunft schneller, präziser und effektiver mit AI arbeiten – garantiert.
Bereit?
Los geht’s 🚀
🧠 Vorab: Struktur schlägt Zufall – das ROCKET Framework
Bevor wir zu den konkreten Prompt-Tipps kommen, hier noch etwas, das du unbedingt kennen solltest:
Das ROCKET Prompt-Framework.
Warum?
Weil es dir hilft, deine Prompts strukturiert und wiederholbar aufzubauen – wie ein Profi.
Statt planlos zu fragen, nutzt du mit ROCKET eine einfache, aber wirkungsvolle Struktur.
Das ist besonders hilfreich, wenn du regelmäßig mit AI arbeitest – z. B. für Präsentationen, Workshops, Kundenprojekte, Texte, Produktivität oder Strategie.
ROCKET ist dein strategischer Rahmen, um mit AI wie mit einem Teammitglied zu kommunizieren.
Die 10 Prompt-Tipps, die gleich folgen, sind deine taktischen Werkzeuge, um deine Prompts im Alltag sofort zu verbessern, wenn’s schnell gehen muss oder du einzelne Elemente optimieren willst.
🚀 Das ROCKET Prompt-Framework – für bessere Prompts mit Struktur
ROCKET steht für:
- Ro = Role → In welcher Rolle soll die AI antworten?
- C = Context → In welchem Kontext findet die Aufgabe statt?
- K = Key Task → Was genau soll sie tun?
- E = Edit → In welchem Format willst du die Antwort?
- T = Tone → Welcher Ton passt zur Zielgruppe?
👉 Schon die richtige Rollenvergabe („Agier als …“) verbessert die Ergebnisse deutlich – oft um mehr als 50 %.

Beispiel für einen vollständigen ROCKET-Prompt:
Agiere als Design Thinking Experte.
Du arbeitest für eine Personalberatung, die AI einsetzen möchte.
Erstelle eine Workshop-Agenda (4 Std.), Ziel: konkrete Projektideen entwickeln und erste Erfahrungen mit AI zu machen und die Einsatzbarkeit im Unternehmen besser einschätzen zu können.
Gib das Ergebnis als Tabelle aus mit den Spalten: Thema, Ablauf, Zeit in Minuten, Begründung (warum du diesen Tagesordnungspunkt so gewählt hast), Ergebnis (mit welchem Ergebnis sollten wir aus dem TOP herauskommen).Schreib in motivierendem, harmonischem Ton, der Lust auf den Workshop versprüht.
🔧 Und jetzt? 10 konkrete Regeln für bessere Prompts
Wenn du ROCKET verinnerlicht hast, geht’s jetzt an die Feinjustierung im Alltag:
Die folgenden 10 Prompt-Regeln zeigen dir ganz konkret, wie du ChatGPT klare, hilfreiche und nutzbare Antworten entlockst – mit einfachen Anpassungen.
✅ Die 10 Prompt-Regeln – mit Beispielen und Erklärung
1. ❌ Sei nicht vage
📌 Warum das wichtig ist: Vage Fragen führen zu vagen Antworten. ChatGPT kann nur gut antworten, wenn du konkret fragst.
Schlechter Prompt:
Kannst du mir das bitte erklären?
Guter Prompt:
Erklär mir bitte in einfachen Worten, wie ein neuronales Netz in einer Bilderkennungs-Software funktioniert – so, dass ein Nicht-Techniker es versteht.
2. ❌ Ignoriere das Ausgabeformat nicht
📌 Warum das wichtig ist: Wenn du kein Format angibst, bekommst du oft Fließtext – obwohl Listen, Tabellen oder Stichpunkte oft besser passen.
Schlechter Prompt:
Fass den Artikel zusammen.
Guter Prompt:
Gib mir eine Zusammenfassung in drei Stichpunkten, die ich für eine PowerPoint-Folie nutzen kann.

Prompten folgt der allgemeingültigen Lebensweisheit: S*it in → S*it out 😅
S*it in → S*it out 😅
3. ❌ Frag nicht fünf Sachen gleichzeitig
📌 Warum das wichtig ist: Komplexe Fragen überfordern nicht nur Menschen, sondern auch AI. Zerlege deine Anfrage.
Schlechter Prompt:
Was waren die Trends 2023, welche sind noch aktuell und wie kann ich sie nutzen?
Guter Prompt:
Welche drei Marketing-Trends aus 2023 sind heute noch relevant – mit jeweils einem konkreten Praxisbeispiel?
4. ❌ Geh nicht davon aus, dass ChatGPT deine Branche kennt
📌 Warum das wichtig ist: AI braucht Kontext – dein Fachgebiet, deine Zielgruppe, dein Ziel. Ohne das bekommst du Standard-Antworten.
Schlechter Prompt:
Gib mir Ideen für Kundenbindung.
Guter Prompt:
Ich bin Finanzberater für Selbstständige über 50. Gib mir bitte fünf kreative Ideen zur Kundenbindung, die Vertrauen stärken.
5. ❌ Nimm nicht einfach die erste Antwort
📌 Warum das wichtig ist: Mehrere Varianten liefern dir neue Blickwinkel. Du kannst auswählen, kombinieren oder weiter optimieren.
Schlechter Prompt:
Schreib einen Pitch für mein Produkt.
Guter Prompt:
Erstelle drei Varianten für einen kurzen Pitch zu meiner Haushaltskosten-App – mit verschiedenen emotionalen Triggern (z. B. Sicherheit, Bequemlichkeit, Sparpotenzial).
6. ❌ Vergiss dein Zielpublikum nicht
📌 Warum das wichtig ist: Tonalität, Tiefe und Begriffe sollten zur Zielgruppe passen. Je klarer du bist, desto besser die AI-Antwort.
Schlechter Prompt:
Was ist ein Blockchain-Netzwerk?
Guter Prompt:
Erkläre einem 16-jährigen Schüler mit Interesse an Wirtschaft, was ein Blockchain-Netzwerk ist – mit einem Vergleich aus dem Alltag.
7. ❌ Bitte nicht um Vorhersagen ohne Kontext
📌 Warum das wichtig ist: AI hat keine Glaskugel – aber sie kann aus vorhandenen Daten sinnvolle Prognosen ableiten.
Schlechter Prompt:
Was passiert mit dem E-Commerce in Zukunft?
Guter Prompt:
Welche Entwicklungen sind laut Zahlen aus 2023 für kleine Online-Shops im Jahr 2025 besonders wichtig – mit Tipps zur Vorbereitung?
8. ❌ Nutze keine Fachbegriffe ohne Erklärung
📌 Warum das wichtig ist: Wenn du Begriffe wie „LangChain“ oder „RAG“ nutzt – bitte um einfache Erklärung, sonst versteht’s kaum jemand.
Schlechter Prompt:
Was bringt ein RAG-Workflow mit LangChain?
Guter Prompt:
Erkläre bitte, was ein RAG-Workflow ist – und wie LangChain dabei hilft, externe Datenquellen sinnvoll einzubinden.
9. ❌ Vertrau nicht blind allem, was es sagt
📌 Warum das wichtig ist: Fakten können halluziniert sein. Frag nach Quellen, prüf das Datum – und denk kritisch mit.
Schlechter Prompt:
Wie hoch ist der Umsatz der Fitnessbranche?
Guter Prompt:
Welche Umsatzprognosen gibt es für die Fitnessbranche 2024 laut Bitkom oder Statista? Nenne bitte die Quelle und das Veröffentlichungsdatum.
10. ❌ Vergiss keine Rahmenbedingungen bei kreativen Aufgaben
📌 Warum das wichtig ist: Kreativität braucht klare Vorgaben. Ton, Stil, Länge – all das hilft, bessere Ergebnisse zu bekommen.
Schlechter Prompt:
Schreib eine Caption.
Guter Prompt:
Verfasse eine motivierende, nicht zu kitschige Bildunterschrift für einen Instagram-Post zum Thema Remote Work – max. 15 Wörter.
🎯 Fazit: Prompte smarter – nicht härter
Du musst kein Prompting-Guru sein. Aber wenn du diese 10 Regeln im Alltag anwendest – am besten kombiniert mit dem ROCKET-Framework – wirst du sofort spüren:
🧠 Bessere Prompts = bessere Ergebnisse.
Egal ob du Inhalte generierst, Strategien entwickelst oder einfach nur effizienter arbeiten willst – Prompting ist die neue Kernkompetenz.
Mein Tipp:
👉 Nimm dir heute 1–2 Regeln vor, probier sie in ChatGPT aus – und schau, wie sich deine Ergebnisse verändern.
Fragen, Feedback oder dein Lieblingsprompt?
Dann kommentiere einfach unter diesem Beitrag – ich lese alles persönlich.
Gutes Prompten ist die halbe Miete. Ganz egal ob du auf dem Level eines “versierten AI-Anwenders” agierst oder zum herausragenden “AI Profi” mutieren möchtest. Keine/r kommt um gute Prompt herum.
In diesem Sinne – viel Erfolg beim (Profi-)Prompten!
✌🏼Kai Michael Schäfer

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