Die rasante Entwicklung von Robotern und Künstlicher Intelligenz wird unser Leben schneller verändern, als viele es erwarten. Insbesondere humanoide Roboter stehen in den kommenden Jahren vor ihrem Durchbruch. Diese Technologie wird Arbeitsplätze umgestalten, den Alltag erleichtern und uns vor völlig neue gesellschaftliche Herausforderungen stellen.

In diesem Newsletter erfährst du, wie humanoide Roboter unseren Alltag erobern werden und welche Maßnahmen notwendig sind, um diesen Übergang erfolgreich zum Wohle der Menschheit zu gestalten.

Ein kontroverses Thema – bei dem es keine einfachen Antworten und sichere Zukunftsprognosen gibt. Aber auch ein Thema vor dem wir uns nicht weg ducken sollten.

Je früher wir uns bewußt machen, was auf uns zukommt, desto mehr aktive Gestaltungsmöglichkeiten haben wir.

Bereit?

Los geht’s! 🚀


Humanoide Roboter?

Industrieroboter haben längst viele Fabriken in den Industriestaaten und Schwellenländern revolutioniert, aber sie sind für spezialisierte Aufgaben gebaut.

Humanoide Roboter hingegen bieten eine Flexibilität, die sie in nahezu jedem Arbeitsumfeld nützlich machen. Sie sind darauf ausgelegt, menschliche Aufgaben in für Menschen geschaffenen Umgebungen zu übernehmen – sei es in Krankenhäusern, Büros, Werkstätten, zu Hause oder auf Baustellen.

Beispiel aus der Praxis: Stell dir vor, ein humanoider Roboter, wie der von Tesla entwickelte Optimus, übernimmt in einer Pflegeeinrichtung die alltäglichen Aufgaben: Er hilft bei der Essensverteilung, erinnert Patienten an ihre Medikamente oder hebt eine Person behutsam aus dem Pflegebett. Solche Roboter würden die Pflegekräfte entlasten und gleichzeitig menschliche Betreuungspersonal für wichtigere, zwischenmenschliche Aufgaben freisetzen.

Könnten humanoide Roboter einen großen Teil unseres Pflegenotstands abdämpfen?

Diese Roboter brauchen keine neuen Arbeitsumgebungen – sie passen sich an die existierende Infrastruktur an, da sie dem Menschen nachempfunden sind. Und genau hier liegt das Potenzial: In Bereichen, die traditionell schwer zu automatisieren waren, werden humanoide Roboter zum Einsatz kommen, weil sie in seiner gewohnten Umgebung funktionieren.


Der gesellschaftliche Umbruch: Was uns erwartet

Der massive Einsatz humanoider Roboter wird zu einem umfassenden Wandel in der Arbeitswelt führen. Aufgaben, die bisher menschliches Geschick und Entscheidungsfähigkeit erforderten, werden zunehmend von Robotern übernommen. Von Lagerarbeiten über die Pflege bis hin zur Kundenbetreuung – all das sind Bereiche, die schon bald von humanoiden Robotern besiedelt werden.

Stell dir eine große Baustelle vor: Bauarbeiter müssen schwere Materialien transportieren, Stahlträger anheben und präzise Montagearbeiten durchführen. Der Einsatz von humanoiden Robotern wird diese Prozesse radikal verändern. Optimus, Teslas humanoider Roboter, könnte in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen, indem er Materialien von einem Ort zum anderen trägt, die Arbeiter bei der Montage unterstützt oder in gefährlichen Bereichen arbeitet, die für Menschen riskant wären.

Dadurch sinken nicht nur die körperlichen Belastungen für die Arbeiter erheblich, sondern es wird auch die Effizienz gesteigert, da die Roboter rund um die Uhr arbeiten können. In gefährlichen Situationen könnten Roboter Aufgaben übernehmen, bei denen sonst ein Risiko für Menschen bestünde.


Warum wir eine Maschinensteuer brauchen und über das bedingungslose Grundeinkommen sprechen müssen

Eine der größten Herausforderungen wird sein, wie wir die Vorteile, die Roboter bringen, gerecht verteilen. Die Maschinensteuer ist m.E. die Antwort darauf. Roboter und AI-Automations werden in Zukunft die Produktivität drastisch erhöhen, und Unternehmen, die sie einsetzen, werden immense Gewinne erzielen – Gewinne, die früher durch menschliche Arbeit entstanden sind und versteuert wurden.

Das bedingungslose Grundeinkommen wird in diesem Zusammenhang immer mehr zur notwendigen Reaktion auf das exponentielle technologische Wachstum. Denn Umschulungen allein werden nicht ausreichen, um den Verlust bzw. die starke Reduktion von Menschen in zahlreichen Berufen aufzufangen. Millionen von Menschen, die bisher im Dienstleistungssektor tätig waren, könnten auf einmal keine Arbeit mehr finden. Das Grundeinkommen wäre eine wichtig Lösung um den sozialen Frieden zu sichern und Menschen eine Grundlage zu geben, in einer Welt zu leben, in der Roboter viele Tätigkeiten ausführen, die früher von Menschen ausgeführt wurden.

Praktisches Beispiel: Wenn ein Logistikunternehmen 100 menschliche Mitarbeiter durch 50 humanoide Roboter ersetzt, die rund um die Uhr arbeiten können, steigen die Gewinne des Unternehmens exponentiell an. Doch was passiert mit den Steuereinnahmen, die durch die bisherigen Löhne dieser 100 Mitarbeiter generiert wurden? Von was sollen die 100 Menschen leben, die ihren Job verloren haben?

Ohne eine Maschinensteuer fehlt den Regierungen diese Einnahmequelle, was zu einem massiven Defizit im Staatshaushalt führen könnte. Durch die Maschinensteuer kann das bedingungslose Grundeinkommen substanziell finanziert werden, da die Produktivität einen enormen Sprung machen wird.

Die Maschinensteuer sorgt dafür, dass Unternehmen, die Roboter einsetzen, einen Teil der durch Automatisierung erzielten Gewinne in die Finanzierung sozialer Systeme zurückführen – darunter u.a. das bedingungslose Grundeinkommen.

Diese würde auch bedeuten, dass die Besteuerung menschlicher Arbeit stark reduziert oder gar abgeschafft werden könnte.


Der technologische Fortschritt: Wo stehen wir heute?

Die Technologie humanoider Roboter entwickelt sich schneller, als die meisten ahnen. Unternehmen wie Tesla mit ihrem Optimus oder Boston Dynamics mit dem Atlas setzen Maßstäbe.

Die Massenadaption humanoider Roboter wird meiner Meinung nach nicht erst 2050, wie einige konservative Studien aufzeigen, sondern bereits zwischen 2032 und 2036, Realität sein.

Zuerst wird die Massenadaption voraussichtlich im Gewerbe-, Dienstleistungs- bzw. Industriebereich stattfinden, da hier der “return on investment” deutlicher fassbar ist, auch wenn die Kosten der besten Modelle zum Start der Adaption relativ hoch sein werden.

Sobald die Preise fallen und die Integration in die häusliche Umgebung einen attraktiven Standard liefert, werden wir auch im privaten Umfeld über den Kauf (oder die Miete / das Abo) eines praktischen Haushaltsroboters nachdenken.

Werden wir in 10 bis 15 Jahren noch selbst kochen oder kümmert sich ein humanoider Haushaltsroboter darum und optimiert die Ernährung unserer Liebsten mit individuell auf jedes Familienmitglied abgestimmten Gerichten?

Putzen, kochen, reparieren, Rasen mähen oder Einkäufe tragen, sind Tätigkeiten, die viele Menschen vermeiden würden, gäbe es eine Alternative. Der Haushaltsroboter wird m.E. genau diese Alternative sein.


Der unsichtbare Motor hinter dem Fortschritt

Neben den Robotik-Unternehmen selbst ist NVIDIA einer der großen Treiber dieser Entwicklung. Ihre Simulationsplattformen, wie Isaac Sim, ermöglichen es Entwicklern, Roboter in virtuellen Welten zu trainieren.

Diese Trainingsumgebungen sind so realistisch, dass die Roboter dort nahezu alle Situationen durchlaufen können, die ihnen später in der echten Welt begegnen werden. Dies spart nicht nur Kosten, sondern beschleunigt die Entwicklung und die Sicherheit des Umfelds erheblich.

Bevor ein humanoider Roboter wie Optimus in einer Produktionshalle eingesetzt wird, durchläuft er in Simulationsumgebungen Millionen von Szenarien. Von der Feinmotorik beim Schraubenanziehen bis hin zur Bewältigung unerwarteter Hindernisse – diese Simulationen ermöglichen es, die Einsatzbereitschaft der Roboter viel schneller zu erreichen und für die menschlichen Arbeitskollegen sicherer zu machen, als es mit rein physischen Tests möglich wäre.


Was hat das alles mit AI zu tun?

Die rasante Entwicklung humanoider Roboter wäre ohne den Durchbruch in der Künstlichen Intelligenz undenkbar. Multimodale AI-Modelle, die verschiedene Datenquellen wie Sprache, Bilder, Sensorik und Bewegungsmuster gleichzeitig verarbeiten, spielen hier eine zentrale Rolle. Diese Modelle ermöglichen es humanoiden Robotern, sich nicht nur in ihrer physischen Umgebung zu orientieren, sondern auch mit ihrer Umwelt zu interagieren, Aufgaben zu verstehen und komplexe Entscheidungen zu treffen.

Beispiel: Ein humanoider Roboter auf einer Baustelle muss nicht nur in der Lage sein, schwere Materialien zu tragen, sondern auch die Umgebung zu erkennen, Anweisungen zu verstehen und auf unvorhergesehene Situationen wie Hindernisse oder wechselnde Wetterbedingungen zu reagieren. Dank der Fortschritte in der AI können Roboter diese Herausforderungen meistern, indem sie lernen, ähnlich wie Menschen zu agieren. Sie können aus riesigen Datenmengen, die in simulierten Umgebungen wie NVIDIA’s Isaac Sim gesammelt werden, lernen und sich kontinuierlich verbessern.

Die Kombination aus fortschrittlicher Robotik und AI führt dazu, dass humanoide Roboter nicht nur physische Fähigkeiten haben, sondern auch die kognitive Flexibilität, um in dynamischen und unstrukturierten Umgebungen effizient zu arbeiten. Diese Sprünge in der Entwicklung wären ohne AI undenkbar – und sie sind der Grund, warum die Technologie schneller voranschreitet, als viele ursprünglich dachten.


Diese Maschinen werden in alle Bereiche unseres Lebens vordringen und die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben, grundlegend verändern.

Wir haben in diesem Artikel überhaupt nicht über Spiel- und Lern-Roboter für unsere Kinder oder “Erwachsenenzeug-Roboter” gesprochen. Es braucht aber nicht allzu viel Phantasie sich vorzustellen, dass diese beiden Kategorien die Entwicklung und schnelle Verbreitung im häuslichen Umfeld imminent befeuern werden.

Der Übergang zu einer von Robotern unterstützten Gesellschaft wird große Chancen, aber auch zahlreiche Herausforderungen mit sich bringen.

Eine Maschinensteuer und ein bedingungsloses Grundeinkommen sind Instrumente, um diese Transformation sozial gerecht zu gestalten. Wer diese Indikationen ignoriert oder hinauszögert, riskiert massive soziale Konflikte.

Wir haben die einmalige Chance, diese Zukunft proaktiv zu gestalten – und jetzt ist der Moment, um die Weichen mit der nötigen Ruhe und Sorgfalt richtig zu stellen. In spätestens 10 Jahren wird es unsere neue Realität sein – ob es uns gefällt oder nicht, spielt dabei keine große Rolle.

✌🏼Kai Michael Schäfer

PS: So, ich schicke jetzt mal meinen Mäh-Roboter in den Garten 😁

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